Sie kommen zu mir, bringen mir Ihr vollstes Vertauen entgegen.

Sie lassen sich von mir massieren, beraten, holen sich Tipps, Anregungen und Korrekturen für Übungen ein.

 

Doch wie zum Teufel kann ich denn so frech sein und behaupten, dass ich Sie verstünde?

Wie kann es denn sein, dass ich mich dahinstelle und Ihnen erzähle, dass ich weiß wie Sie sich fühlen.

 

"Die hat gut lachen - die hat es sowieso gut - sie hat ja nie Schmerzen - kann sich dehnen und bewegen - kann Sport machen - weiß was zu tun ist, wenn was zwackt - Blödsinn, bei der zwackt nix!"

 

Ich kann sehr wohl wissen und verstehen, wie Sie sich fühlen.

Erstens bin ich ja auch nur aus Fleisch und Blut und zweitens habe auch ich dieselben Erfahrungen hinter mir wie so manch einer von Ihnen.

 

Hier habe ich ein paar Geschichten und Erfahrungen für Sie zusammengetragen.

Vielleicht hilft Ihnen der eine oder andere Bericht, dass Sie sich trauen etwas zu verändern.

 


Es ist schon einige Jahre her. Ich befand mich in einem Angestellten-Verhältnis.

Hier und da rieb ich mal meine Schulter, fast unbemerkt. Irgendwann verzog ich das Gesicht wenn ich meine Schulter rieb.

Es war die Linke.

Sehr lange dauerte es nicht bis ich begann festzustellen, dass ich Schmerzen in meiner Schulter habe. Ok - manchmal war es ein starkes Ziehen.

 

Und plötzlich hatte ich einen ständigen Begleiter - auf meiner Schulter - der Schmerz!

 

Ich habe die Schulter warm gehalten, gekühlt, eingerieben, geschont und gejammert. Finger begannen zu kribbeln und einzuschlafen. "Autsch - meine Schulter" war mein erster Gedanke am morgen und mein letzter am Abend.

 

Natürlich wusste ich nicht was der Schulter gut tun würde - ich hatte damals einen anderen Beruf. Also wartete ich solange, bis ich so verzweifelt war, dass ich zum Arzt ging. Das war immer die letzte Option für mich. Sie kennen das. 

Außerdem hatte ich ja nie Zeit (dachte ich), mich um mich selbst genauer zu kümmern.

 

Der Arzt  untersuchte mich gab mir Spritzen, Anwendungen und weitere Termine. 

Ich gab sehr viel Geld in Salben, Mittel und Produkte aus und schonte meine Schulter so gut wie nur möglich. Plötzlich waren Zeit und Geld da!

 

Schonen, Krankengymnastik und mehr - die Schulter schmerzte!!! Hilflosigkeit kam in mir auf. Panik und schlimme Gedanken. Was könnte ich nur haben??? Arthrose, Arthritis, Bandscheibenvorfall, Operation, ich bin doch noch jung - ich kann doch nicht in Frührente gehen!!!

 

 

Der letzte Satz ließ mich aus meiner "Totenstarre" aufwachen. Ich beschloss, dass sich etwas ändern muss. Also begann ich mich in den Schmerz hinein zu bewegen. Sehr langsam, peu a peu und mit bedacht - begann ich wieder meinen Arm zu bewegen. 

Es war nicht schön. Doch irgendwann bemerkte ich, dass ich meinen Arm wieder ein wenig besser bewegen konnte. "Mhhh...bin ich etwa auf dem richtigen Weg?"

 

Also weitermachen - und so langwierig wie der Schmerz kam, genauso langwierig verschwand er wieder. 


Kopfschmerzen waren schon von recht früh - seit meinem Teenageralter - ein treuer Begleiter. Teilweise dachte ich es sei Migräne.

Ich schluckte Tabletten, informierte mich und befasste mich damit. Versuchte meine Lebensgewohnheiten in einen sehr geregelten Ablauf zu bringen und die Schmerzen waren immer noch da.

 

Wenn ich jedoch Bilder aus meiner Jugend sehe erschrecke ich wortwörtlich! Ich war anscheinend überhaupt nicht fähig mich aufrecht hinzustellen oder hinzusetzen.

Wenn ich mich zurück erinnere, fällt mir auf, dass ich viel saß, lies und stets verspannte Schultern hatte. Meine Zähne biss ich oft fest aufeinander.

 

Erst nachdem ich meine berufliche Laufbahn in Richtung Körper und Entspannung lenke, begann ich darauf zu achten meine Zähne nicht mehr aufeinander zu beißen.

Ich lernte, meine Gesicht locker zu lassen, Augen entspannen, wohin ich meine Schultern lenken und bewegen darf, wie ich wirklich aufrecht stehen kann. 

Erst seitdem bekam ich meine Kopfschmerzen in den Griff.

 


Es war vor Kurzem. Ich hatte einen kleinen Zeitraum frei zur Verfügung. Für Sport, um mich danach zu duschen, reichte die Zeit nicht aus. 

Wer mich kennt weiß, dass ich es liebe in den Wald zu gehen. Frische Luft, Bäume und Waldboden unter den Füßen lässt mir das Leben wieder lebenswert erscheinen :-)

Also ging ich einfach für einen Spaziergang raus. Ich trödelte los. Nach und nach erhöhte sich mein Schritttempo wie von selbst. Es tat mir so unglaublich gut die frische Luft aufzusaugen. 

Am liebsten wäre ich jetzt gewalkt oder leicht gejoggt. Doch wie gesagt ließen es die Umstände nicht zu. Ich marschierte also richtig kräftig - vielleicht für 30 oder 40 Minuten. Bin einfach los gelaufen, zurückgekommen - kurz frisch gemach - und der Alltag ging ganz normal weiter.

Schon nach einiger Zeit spürte ich Schmerzen in meinem rechten Bein. Autsch! Die Hüfte, der Oberschenkel, sogar das Knie spürte ich.

Und ich musste grinsen. "Bin  ich doch ein Scherzkeks" dachte ich so  bei mir.

In letzter Zeit hatte das Weihnachtsgeschäft mich ein bisschen mehr in Anspruch genommen. Ich weiß, dass ich an meinem Fußzeh, an meinem Fußgewölbe arbeiten muss - und doch habe ich es eine zeitlang etwas vernachlässigt..

 

Ich drücke also ein paar mal meinen großen Fußzeh kräftig in den Boden - und halte natürlich - Ihr wisst!

Zwischen meinen nächsten 2 Kunden mache ich meine Dehnungsübung und voila! schon  - Alles wieder gut - die Schmerzen waren weg.

 

Ist das nicht unglaublich?

Man kann sich ruhig immer mal vom Alltag einholen lassen. Doch dann soll es auch wieder gut sein und wir dürfen auf uns achten. Das ist für meine Begriffe wirkliche Körperpflege. Zähne putzen und Duschen stelle ich ja auch nicht in Frage.


Ich laufe, gehe spazieren oder bin irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs....

...und wie das so bei mir ist, nehme ich immer etwas wahr.

Ich nehme auch wahr wie jemand auftritt. Doch nicht nur, wie Andere auftreten sondern ich höre natürlich auch auf meinen eigenen Gangrhythmus.

 

Ich gehe also ins Bad tipp tibb.

Ich gehe die Treppe runter hopp hobb.
Ich gehe spazieren klack kloong, klack kloong. 

Ich walke klack kloong, klack kloong.

Ich jogge hopp hobb, hopp hobb.

 

"Vermaledeit!" denke ich, so hört sich das auch oft bei Leuten an, die ich irgendwo laufen höre. Da stimmt doch was nicht! Wo steckt des Rätsels Lösung?

 

Ich dehne mich, mache meine Übungen, bereite mich auf die nächsten Kursstunden vor. und da fällt es  mir wie Schuppen von den Augen.

 

Kennen Sie die weltberühmte Schokoladenseite?

Genau das ist es! 

 

Die lautere Seite ist die verspanntere Seite. Ich erinnere mich zurück an eine meiner unbeweglichsten Phasen. Ich stand auf und musste mich erst einmal einlaufen. Da haben sich meine Schritte angehört wie von einem Dinosaurier so laut und stapfig.

In meinen besten Phasen höre ich kaum meine Schritte und wenn mir ein Bein weh tut - also angespannter ist - sind genau diese Schritte lauter.

 

Wenn Sie also hören wie Sie laufen, können Sie auch hören, welche Seite etwas mehr Dehnung benötigt. Toll - gell?!

 


6 Uhr morgens...der Klassiker. Ich stehe auf - recken, strecken, ab ins Bad.

Und los geht die Reise ins untere Stockwerk....genau ab diesem Moment weiß ich, ob jetzt erst mal dehnen angesagt ist!

Zuerst war mir das nicht bewusst. Doch eines Tages begann ich mich zu wundern, dass ich die Treppe "runterhopste" wie ein Kind - wo ich doch am Vortag die Treppe "stakste".

Also begann ich, mich zu beobachten:

An einem Tag erschien mir die Treppe wie ein Geschenk - ich freute mich hinunterspringen zu können.

An einem anderen Tag erschien mir sogar das hinunterlaufen wie eine der grössten Hürden, die ich zu bewältigen hatte. 

Manchmal trat ich mit steifen Beinen und festen Fersen kräftig auf die Stufen...

Manchmal wiederum hatte ich das Gefühl die Stufen kaum zu berühren, weil ich flugs auf den Fußballen hinunter sauste.

So kam ich recht schnell zu dem Ergebnis, dass meine Dehnungsübungen am Vortag eine enorme Auswirkung auf den Beginn des nächsten Tages haben.

Also - ran an die Buletten und tägliche Körperpflege betreiben - sage ich mir immer wieder. Denn es zahlt sich aus!